Neu: Ornamentik-Forum

Ein Platz für ornamentalistische Tänzerinnen und mosaikalische Musterknaben. Die Freunde der laufenden Hunde und verhakelten Sternchen können sich hier in Wort und Bild austauschen.

Natürlich wollen wir uns täglich überflügeln, die Kunst ist ein sehr persönlicher Wettstreit. Neben der Konkurrenz ist aber auch die Kooperation ein Standbein der Kultur. Gerade die Ornamentik mit ihren kniffligen mathematischen Verfahren und der Unüberschaubarkeit ihrer Variationen lebt von gegenseitiger Unterstützung. Hier ist Platz für Eure Entdeckungen, Erfahrungen, Erfindungen und Methoden, für Kritik und Erneuerung - für Inspiration.

Peu á peu werde ich hier Rezepte aus meiner Musterküche ausbreiten und illustrieren, und nach und nach Eure Artikel und Fotos bringen. Auch Fragen will ich beantworten, so gut ich kann, und möchte gleich ein paar an Euch stellen:

Wie kommt es, dass ein Muster ernst wirkt, ein anderes heiter? Gibt es psychoaktive Ornamente? Warum kann ein optischer Reiz quer durch die Hornhaut meine Hirnrinde verwirren oder beruhigen?

Post bitte an: toto[at]thomas-nehring.com

 

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Die Siebentel

Zeichne einen regelmäßigen siebenstrahligen Stern aus Linien vom Zentrum strahlenförmig nach außen, mit einer Linie senkrecht nach oben. Setz noch so einen Stern auf gleicher Höhe daneben. Ihre Strahlen überschneiden sich jetzt an einigen Stellen.


Die leicht abwärts geneigten Linien schneiden sich in der Mitte zwischen zwei Sternen. hier können wir gut einen dritten Stern einzeichnen, und zwar um 180° gedreht, auf dem Kopf stehend. (eine "Schubspiegelung").

An diese drei Sterne lassen sich nun gleichartige Sterne abwechselnd aufrecht und über Kopf setzen. In regelmäßigen Abständen ragen jetzt oben und unten senkrechte Linien raus. Also paßt eine zweite solche Reihe genau drüber. Dabei machen wir die senkrechten Stern-Abstande so lang wie die schrägen. Dann treffen sich die übrigen vier Strahlen genau in einem Punkt.


Wo kommen mit einem Mal die ganzen Kreise her? Es ist mir ein Rätsel. Es sind keine perfekten Kreise, weil verschieden lange Strecken vorkommen. Wir konzentrieren uns noch mal auf die eingangs erwähnten Linien und erkennen, dass sie sechseckige Waben bilden.

Wir haben ein Muster mit waagerechten und senkrechten Symmetrie-Achsen, die sich genau in den Zentren der Waben kreuzen. Man kann sich vorstellen, daß ein kleines rechteckiges Feld sich in vier senkrecht aufgestellten Spiegeln endlos wiederholt.

In der gängigen Klassifikation zählt so ein Muster zur Gruppe pmg.

Aus diesem Gitter können wir jetzt eine Reihe sehr interessanter Muster entwickeln.


Muster,Ornament,Mosaik
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( Thomas Nehring, Februar 2011, Oktober 2015 )

Ein vielseitiges Pärchen

Ein vielseitiges Pärchen

DIN A 4

Das Höhen- und Breiteverhältnis eines DIN A 4 Blatts entspricht dem einer Quadratseite zur Diagonale. Wurzel aus Zwei zu Eins. 1,141 zu 1. Diese beiden Dreiecke hier haben Seitenlängen in diesem Verhältnis. Das kleine hat zwei kurze Seiten im rechten Winkel und diagonal eine lange Seite. Das größere Dreieck darunter hat zwei Lange und nur eine Kurze.

Es ergeben sich zahlreiche Kombinationsmöglichkeiten.

Wenn wir jetzt eine ebene Fläche lückenlos und ohne Überlappung pflastern wollen, müssen die Spitzen der Dreiecke in jedem Treffpunkt zusammen 360° ergeben. Dafür bilden wir zwei Gruppen mit je 180°. In jeder Gruppe sind nur Steine der gleichen Sorte, kleine oder längliche. Wir achten darauf, dass die drei Winkel der betreffenden Sorte alle vertreten sind, denn sie ergeben immer zusammen 180°. Also beim länglichen, größeren Dreieck immer zwei dicke und eine spitze Ecke, und beim kleinen, rechtwinkligen Dreieck zwei spitze und eine rechtwinklige Ecke.

Und los gehts! Hier ein paar regelmäßige Muster. Aufs Bild klicken vergrößert, auf den rechten Bildrand klicken bringt mehr Variationen. Die grauen Ränder der einzelnen Steine sind weg gelassen. Sie stören das Bild.

Es gibt auch die Möglichkeit völlig unregelmäßige Muster mit diesen Steinen zu bauen.

Natürlich lassen sich mit einer anderen Dekoration (Bemalung) der Steine die verschiedensten Effekte erzielen. Das folgende Beispiel ist ein verzwicktes Labyrinth. Auf einem gegebenen oder selbst gelegten Spielfeld werden leicht veränderte Steine gelegt, die hellgrüne labyrinthische Wege öffnen oder sperren.

Dies ist ein Beispiel für ein chaotisches Muster, aus dem sich verschiedene regelmäßige Ordnungen nach allen Seiten entwickeln.

Auch hier kann man sich durch mehrere Bilder klicken.
Tipp: Wenn man Strg und + gleichzeitig drückt, wird das Bild etwas größer. Strg und - machts wieder kleiner.

 

 

 

Dies ist ein Beispiel für ein chaotisches Muster, aus dem sich verschiedene regelmäßige Ordnungen nach allen Seiten entwickeln.
Tipp: Wenn man Strg und + gleichzeitig drückt, wird das Bild etwas größer. Strg und - machts wieder kleiner.

Und hier ne andere Dekoration: Die beiden Steine sind gestreift, quer oder schräg. Anklicken für mehr Bilder.




Hier ein etwas komplexer Rapport aus 32 Steinen:


 



( Thomas Nehring, Januar 2012, Oktober 2015 )

Die Spiralen

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